Die Regionalliga West hat einen neuen Spitzenreiter - zumindest bis zum Samstag. Dem Wuppertaler SV reichte am Freitagabend ein 2:2 beim SV Lippstadt, um die Spitzenposition zu übernehmen. Allerdings sahen die Wuppertaler bis kurz vor Schluss wie der sichere Sieger aus.
800 Zuschauer in der ausverkauften Liebelt-Arena sahen eine umkämpfte Anfangsphase, in der die robusten Lippstädter dem favorisierten Gegner zunächst den Schneid abkaufen konnten. Doch nach einer halben Stunde kam der WSV besser in die Partie und konnte sich die ersten Chancen erspielen. Roman Prokoph scheiterte zunächst noch an Christopher Balkenhoff, kurz vor der Halbzeitpause machte es der Routinier aber besser. Nach einer Hereingabe von Noah Salau erzielte der 36-Jährige sein drittes Saisontor (44.). Kurz zuvor war auch Salau am Lippstädter Torhüter gescheitert, so dass die Pausenführung durchaus in Ordnung ging.
Nach dem Seitenwechsel wurde es zunächst richtig wild. Philipp Hanke verpasste das 2:0, kurz darauf war der WSV nur noch zu zehnt. Nach einer Rudelbildung verwies der Schiedsrichter Wuppertals Innenverteidiger Lion Schweers des Feldes - offenbar soll es eine Tätlichkeit des Abwehrspielers gegeben haben (50.). Doch Wuppertal zeigte sich von der Unterzahl nicht geschockt und gab die perfekte Antwort. Nur wenige Minuten später köpfte Durim Berisha eine Hanke-Ecke ein und erhöhte auf 2:0 für die Gäste.
Dieser zweite Treffer gab den Gästen in jedem Fall Sicherheit. Mehnert reagierte, wechselte defensiv und seine Mannschaft verstand es, die Lippstädter Angriffsbemühungen schon oftmals im Keim zu ersticken. Auch mit einem Mann mehr fiel den Hausherren kaum etwas ein - bis zur 87. Minute. Wuppertal-Torhüter Sebastian Patzler wehrte einen harmlosen Ball nach vorne ab, Henri Matter bedankte sich und staubte zum Anschlusstreffer ab. Das Lippstädter Stadion avancierte nun zum Hexenkessel - und in der Tat schlug der SVL in der Nachspielzeit noch einmal zu. Fabian Lübbers erzielte in der 93. Minute das 2:2 - und wieder sah Patzler ganz und gar nicht gut aus, als er durch den Strafraum irrte. Ein Ergebnis, das sich wie eine Niederlage anfühlen dürfte.
Auch durch den Punkt sind die Wuppertaler nun an Rot-Weiss Essen vorbeigezogen. RWE kann sich die Tabellenführung allerdings am Samstag (14 Uhr) beim KFC Uerdingen wiederholen. Zudem haben die Essener noch eine weitere Partie weniger als Wuppertal ausgetragen. Die Wuppertaler erwarten am kommenden Wochenende Rot-Weiß Oberhausen zum Topspiel (16. Oktober, 14 Uhr). Für Lippstadt geht es bei Fortuna Köln weiter, zuvor steht aber das Westfalenpokalduell gegen Preußen Münster am Dienstag auf dem Programm.